Hybride Events

Hybride Events: Die Events der Zukunft?

Ein hybrides Event kombiniert das beste aus zwei Welten: physisch und digital. Es findet also grundsätzlich vor Ort statt, jedoch werden zumindest Teile der Veranstaltung auch in den digitalen Raum verlagert, zum Beispiel Podiumsdiskussionen oder Vorträge zu karriererelevanten Themen. Weiterhin können auch Teilnehmer, die sich nicht vor Ort befinden, mit den Unternehmen in direkten Kontakt treten - auf digitalem Wege.

Alexa Bußjäger
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2021
8 Minuten

Was ist überhaupt ein hybrides Event?

Ein hybrides Event kombiniert das beste aus zwei Welten: physisch und digital. Es findet also grundsätzlich vor Ort statt, jedoch werden zumindest Teile der Veranstaltung auch in den digitalen Raum verlagert, zum Beispiel Podiumsdiskussionen oder Vorträge zu karriererelevanten Themen. Weiterhin können auch Teilnehmer, die sich nicht vor Ort befinden, mit den Unternehmen in direkten Kontakt treten - auf digitalem Wege.

Karriere-Veranstaltungen - es war einmal…

Den Besuch eines Karriere-Events assoziieren viele vermutlich mit der Ausbildungsmesse in der örtlichen Stadthalle: Ganze Schulklassen, die dort abgesetzt werden und die sich entweder lärmend oder schrecklich lustlos durch die Gänge bewegen, dabei oftmals nur auf der Suche nach den coolsten Give-aways sind, die es bei den ausstellenden Unternehmen abzustauben gibt. Die Corona-Pandemie macht ein solches Erlebnis nun seit einiger Zeit unmöglich. 

Viele Veranstalter:innen waren dennoch nicht untätig und haben digitale Karriere-Events auf die Beine gestellt. Denn schließlich können es sich nur die wenigsten Unternehmen - trotz etwaiger pandemiebedingter Umsatzeinbußen - erlauben, die Rekrutierung von Nachwuchskräften einfach auszusetzen. Junge Talente erwerben weiterhin ihre Schulabschlüsse oder beenden ihr Studium und drängen somit auf den Arbeitsmarkt. 

Da bis vor zwei Jahren der Besuch von virtuellen Messen und generell virtuellen Events für viele von uns noch undenkbar schien, gibt es in diesem Bereich noch sehr wenige Erfahrungen, auf die zurückgegriffen werden kann. Dadurch ergeben sich neue, andersartige Herausforderungen im Vergleich zum vor Ort stattfindenden Karriere-Event.  

Im Zuge der allgemeinen Sehnsucht nach Rückkehr zur Normalität wünschen sich daher vermutlich nicht wenige die physischen Events der Vergangenheit zurück, den Lärm, die Give-away-Jagenden - denn mit diesen ergab sich im Zweifel doch noch hin und wieder ein ordentliches Gespräch, waren sie erst einmal am Stand. 

Doch warum sollte man künftig nicht einfach Dinge, die im digitalen Bereich gut funktioniert haben - denn die gab und gibt es durchaus auch - in physische Events integrieren, sobald diese wieder möglich sind? 

Die Nachteile digitaler Events oder: Warum die klassische Karriere-Veranstaltung nicht aussterben wird

Das größte Handicap digitaler Events ist mit Sicherheit die Tatsache, dass sie digital sind. Jeder konnte in den vergangenen Monaten feststellen, dass sehr vieles zwar auch im virtuellen Raum möglich ist, auch Dinge, von denen man dies nicht erwartet hat. Gleichzeitig ist aber auch die Sehnsucht nach echter sozialer Interaktion, dem Austausch mit anderen Menschen, groß. Denn dazu gehört vielmehr als der verbale Austausch- es ist eine Melange aus vielen Faktoren, die sich im virtuellen Raum (noch) nicht 1:1 abbilden lassen.

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Ein weiterer Nachteil digitaler Events ist die Tatsache, dass die Möglichkeiten, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, bei virtuellen Messen eher beschränkt sind. Die Stände ähneln sich tendenziell sehr und es ist für Besucher einer virtuellen Messe schwierig, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, weil man sich oftmals erst mühsam durch den Stand klicken muss, bis man findet, was man sucht. 

Auch „Zufallstreffer“ sind bei digitalen Events seltener. Die Spontanität, aus der sich stellenweise auf physischen Events doch gute Gespräche ergeben, vielleicht weil an einem Stand gerade wenig los ist und die Recruiterin den unsicher auf den Stand schielenden Schüler anspricht, gibt es in dieser Form auf virtuellen Messen nicht, weil die Recruiter in ihren virtuellen Räumen auf die Talente warten und diese nicht wie Passanten aktiv ansprechen könnten.

Die Vorteile von digitalen Karriere-Events

Zu den Vorteilen von digitalen Events zählt beispielsweise ihre höhere Reichweite im Vergleich zu physischen Events. Talente können sich von überall einwählen, während der Teilnehmerkreis auf physischen Events durch den Anfahrtsweg begrenzt wird. 

Unternehmen können somit auch mit Talenten in Kontakt kommen, die nicht aus dem unmittelbaren Umkreis stammen. Durch die größere Anzahl teilnehmender Talente können die Unternehmen aus einem größeren Bewerberkreis schöpfen. 

Doch nicht nur die Unternehmen profitieren von der höheren Reichweite: für die Veranstalter stellt diese gleichzeitig ein weiteres Vermarktungsargument dar. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine digitale oder hybride Karriere-Veranstaltung einen guten Fit zum Lebensraum der Generation Z darstellt. Diese bewegt sich mit einer größeren Selbstverständlichkeit im digitalen als im physischen Raum. 

Weshalb gehört hybriden Events die Zukunft? 

Durch den engen Austausch mit Veranstalter:innen, Unternehmen und Talenten können wir sagen, dass den hybriden Events die Zukunft gehört. Unsere Anwendung ist bei ausschließlich digitalen Events anwendbar, schlägt gleichzeitig aber auch die Brücke zu physischen Events und macht aus diesen hybride Veranstaltungen. 

talentefinder ist bereits vor der Corona-Pandemie entstanden, weil wir Karriere-Events besser machen wollten. Unsere Mission ist es, die richtigen Unternehmen mit den richtigen Talenten zusammenzubringen und so gute, für beide Seiten gewinnbringende Gespräche entstehen zu lassen. Denn im Kern geht es doch bei jedem Karriere-Event vor allem um eines: gute Gespräche! Und dabei ist erst einmal zweitrangig, ob diese virtuell stattfinden oder vor Ort.

Die talentefinder-App als Baustein für hybride Events

Dabei hilft uns unser innovatives Matchmaking, das im Grunde funktioniert wie bei einer Dating-App. Die Unternehmen und Talente starten damit bereits einige Tage vor dem Eventtag. Kommt ein Match zustande, können Nachrichten ausgetauscht werden. Ist man auf der gleichen Wellenlänge, wird ein sogenanntes "Date" vereinbart. Dieses kann entweder digital über die in der Applikation integrierte Videocall-Funktion oder eben vor Ort am Tag des hybriden Events stattfinden. Sollte es einem Talent also nicht möglich sein, das mit der Nutzung von talentefinder assoziierte Event zu besuchen, wird das Date einfach in den virtuellen Raum verlagert. 

Wichtig zu wissen: talentefinder ist eine browserbasierte App. Das bedeutet, es ist kein Download notwendig und die App kann von jedem Gerät und mit jedem Betriebssystem genutzt werden.

talentefinder unterstützt sowohl Unternehmen als auch Jobsuchende dabei, den Tag der hybriden Veranstaltung so effizient wie möglich zu gestalten. Indem bereits im Vorfeld Gespräche vereinbart werden, entfällt für die Talente das ziellose Umherwandern in den Gängen auf der Suche nach einem Unternehmensstand, an dem gerade möglichst wenig los ist. Und die Unternehmen müssen nicht mehr darauf hoffen, dass sich mit einem der umherschleichenden Teilnehmer der Veranstaltung doch vielleicht ein gutes Gespräch ergibt.

Indem Veranstalter sich für den Einsatz von talentefinder entscheiden, entscheiden sie sich gleichzeitig auch mindestens für ein hybrides Event. Auf jeden Fall entscheiden sie sich für Flexibilität: denn kann der physische Anteil des hybriden Events aus irgendeinem Grund nicht durchgeführt werden, kann die Veranstaltung ohne Probleme komplett in den digitalen Raum verlagert werden. 

Die Arbeitswelt verändert sich rapide. Viele Jobs werden wegfallen und die, die neu entstehen, werden komplexer sein und höhere Anforderungen bzgl. der Ausbildung an diejenigen stellen, die sie ausführen sollen. Um diese Stellen passend besetzen zu können, werden Unternehmen künftig ihren Suchradius erweitern müssen. Digitale und hybride Events mit ihrer größeren Reichweite unterstützen die Firmen bei dieser Herausforderung durch einen größeren Bewerberpool. 

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Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass digitale Add-ons und dadurch entstehende hybride Events nicht als Konkurrenz zur herkömmlichen Karriere-Veranstaltung verstanden werden sollten. Vielmehr handelt es sich hierbei um sinnvolle Ergänzungen, die erprobte Eventkonzepte noch besser machen und so deren Zukunftsfähigkeit erhalten. 

Alexa Bußjäger

Alexa ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Career Service der TH Deggendorf und hat bereits selbst Karriere-Events mit talentefinder veranstaltet. Als Expertin für Marketingkommunikation schreibt sie über das Recruiting der Zukunft.

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